Hallo, Ich heiße Sebastian. Ich habe persönlich eine lange Geschichte mit Chile und Deutschland, die bis in alte Zeiten beider Länder zurückreicht. Ich bin zweisprachig aufgewachsen und bin kulturell sehr stark von beiden Ländern geprägt, weil ich mehrmals für längere Zeit sowohl in Chile als auch in Deutschland gelebt habe. Die Frage der Zugehörigkeit stellte sich daher öfters im Laufe meines Lebens und fand dementsprechend auch verschiedene Antworten je nach Zeit und Kontext. In Deutschland komme ich gut zurecht, doch es fehlte mir schon immer die Sinnhaftigkeit der Tätigkeiten, die sich über die Erhaltung eines Systems erstreckten. In Chile -und generell in Südamerika- gibt es immer so vieles zu tun und man engagiert sich spontan aus grundlegender Überzeugung, weil die Ungleichheiten offensichtlich sind und auf der Hand liegen.
Als ich zum ersten Mal von BtE erfuhr, hatte ich das Gefühl die Plattform für die Verbindung beider Welten gefunden zu haben.
Meine Erfahrungen in Chile und Südamerika gehen vom alltäglichen Familienleben hinaus bis in meine beruflichen Tätigkeiten als Ethnologe, die ich stets entwicklungspädagogisch in bauerngemeinschaftlichen und sozial benachteiligten Kontexten ausübte. Dort war Nachhaltigkeit und Gutes Leben immer ein grundlegender Gedanke dafür und daher auch die Basis für mein „Referentensein“ hier in Deutschland. In dieser Erfahrung finde ich es besonders anregend, wenn Schülerinnen und Schüler sowie Lehrende ihr Interesse zeigen und die „Ganzheitlichkeit“ meiner Workshops von der Nutzung des Weltspiels aus erkennen und in ihren Feedbacks hervorheben, denn dies entspricht genau dem, was ich versuche, mitzuteilen.
Die Ganzheitlichkeit in der pädagogischen Praxis ist, aus meiner Erfahrung heraus, der wichtigste Beitrag aus dem globalen Süden, um die Entwicklungspolitik neu zu verstehen und gestalten zu können und erhebt sich für mich aus dieser Perspektive zu einer sehr hochrangigen Aufgabe, die von Jahr zu Jahr immer wichtiger wird. Hier in Deutschland, aber auch in meinem Heimatland Chile und der ganzen südländischen Region.
Das Objekt mit dem ich die Aufmerksamkeit der Anwesenden gewinne, ist die Whipala. Die Fahne aller Völker, die unter den Ureinwohnern der Andenregion mit einer sehr großen Bedeutung geschätzt wird.